Herzlich willkommen auf der Seite des Löschbezirks Nunkirchen
Mit 35 aktiven Einsatzkräften sowie einer Jugendfeuerwehr und Altersabteilung bilden wir den Löschbezirk Nunkirchen.
Auf den folgenden Seiten möchten wir Sie über uns und unsere Tätigkeiten informieren.
Löschbezirksführung
Löschbezirksführer: Thomas Weber
stellv. Löschbezirksführer: Christoph Müller
Funktionsträger
Jugendwart: Gerhard Pech
Gerätewarte: Dominik Kunzke
Der Löschbezirk im Überblick
Aktive: 35, davon 2 Frauen
Altersabteilung: 9
Jugendfeuerwehr: 11
Mindeststärke: 27
Besonderheit: Gerätewagen wurde durch den Förderverein finanziert
Fahrzeugausstattung: LF 8/6, TLF 8/18, GW
Einsätze 2018: bis dato 44
Einsätze im Jahr 2017: 40
Einsätze im Jahr 2016: 27
Stand der Angaben: 17.09.2018
Von der Vergangenheit zur Gegenwart
1881 bis 2006: 125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Nunkirchen
Uwe Valentin gibt in verschiedenen Themenbereichen einen Überblick über die Geschichte der Feuerwehr in Nunkirchen.
Die Gründerjahre
Pioniere, Katastrophen und der Dienst am Nächsten
Die amtliche Geburtsstunde der Freiwilligen Feuerwehr Nunkirchen schlug am 4. Juli 1881. Unter diesem Datum wurden die "Statuten der freiwilligen Feuerwehr zu Nunkirchen" aufgestellt und zweieinhalb Jahre später von der königlichen Regierung in Trier am 24. Januar 1884 genehmigt.
Ein weiterer Hinweis für das Datum vom 4. Juli 1881 ist eine Übersicht, die zur Einführung einer Unfallversicherungskasse erstellt wurde. Sie wurde am 29. Juli 1884 für das Oberpräsidium der Rheinprovinz in Koblenz aufgestellt und vom damaligen Weiskircher Bürgermeister unter der Rubrik "Datum der Einrichtung derselben" für Nunkirchen angeführt.
Einer der großen Katastrophen jener Zeit war der große Brand von Nunkirchen, der an einem Augustsonntag des Jahres 1835 eine ganze Häuserzeile von der heutigen Hauptstraße ausgehend, die Pastor-Fuchs-Straße hinauf, bis in die Oberdorfstraße zum Hause Johann Müller hinein, dem Erdboden gleich machte. Matthias Müller schreibt dazu in seinem „Heimatbuch Nunkirchen-Münchweiler" (1957): "Wie war das möglich? Nun, alle Häuser waren mit Stroh bedeckt und die Dächer waren von der Sommerhitze rappeldürr. Die Häuser selbst waren Fachwerkbauten aus Balken, Reisern, Stroh und Lehm. Eine Feuerwehr gab es damals noch nicht, auch keine Wasserleitung und keine Schläuche. Hellauf flackerte die Feuersäule, und der Wind trieb sie von Dach zu Dach. Beide machten ganze Arbeit und hinterließen nichts als einen langen Aschenhaufen, der noch tagelang dahin schwelte..."
Wie Matthias Müller in seinem Bericht feststellte, gab es damals noch keine Feuerwehr. Damit ist natürlich nicht gesagt, dass die Bewohner tatenlos zusahen, wie ihre Häuser abbrannten. Sie versuchten in Selbsthilfe, die Brände einzudämmen. Man kann davon ausgehen, dass es damals keine maulaffenfeilhaltenden und störenden Zuschauer gab, wie sie heutzutage fast immer bei Bränden und Unfällen die Arbeit der Feuerwehr behindern und verzögern. Damals halfen alle mit! Bei größeren Bränden, und die entwickelten sich bei den Strohdächern recht häufig und gewaltig, waren auch die Nachbardörfer zur Hilfe aufgerufen!
Die Wehrführung
Ob Wehr- oder Löschbezirksführer: der Titel wechselte im Laufe der Jahre. Die Verantwortung indes blieb immer die gleiche.
Der erste Wehrführer der Feuerwehr Nunkirchen hieß Josef Hammes. Das geht aus einem Schreiben des königlichen Landratsamtes Merzig vom 19. Mai 1883 hervor, in dem der Name des Wehrmannes angeführt wurde, der bis zum Eintreffen des Bürgermeisters bei einem Brande die Maßnahmen zur Brandbekämpfung leiten sollte. Handschriftlich fügte der Bürgermeister von Weiskirchen dem Schreiben den Zusatz bei:
Dem Landrath vorgeschlagen
a) für Nunkirchen: Spritzenmeister Josef Hammes aus Nunkirchen
b) Die Freiwilligen Feuerwehren Weiskirchen und Nunkirchen bestehen schon über ein oder zwei Jahre. Dieselben halten von Zeit zu Zeit ihre Übungen ab...
Auch in einem Nachweis vom 10. Februar 1884 der in den Gemeinden des Kreises Merzig vorhandenen Feuerspritzen, Feuerwehren und Brandcorps steht für Nunkirchen als Führer der Freiwilligen Feuerwehr respektive des Brandcorps der Name Josef Hammes, Schreiner zu Nunkirchen.
Eine etwas dubiose Angelegenheit soll hier im Zusammenhang mit der Namensliste der Wehrführer genannt werden: Am 29. August 1888 lehnt der damalige Bürgermeister von Weiskirchen in einem Schreiben an den "Herrn Vorsteher in Nunkirchen" die Wahl des J.D. als Spritzenmeister und Dirigent der Feuerwehr ab.
Er schreibt: "Ich muss Ihnen bemerken, dass ich diesen Mann in der Stellung nicht annehmen kann, aus nahe liegenden Gründen, denn diese Gründe gestatten nicht, dem Manne ausgedehnte polizeiliche Funktionen bei einem Brande zu erlauben, wie dies unbedingt verlangt werden muss. Es ist mir unbegreiflich, wie man den Mann wählen konnte zu dem Posten, da doch noch gewiss andere Leute da sind, welche in jeder Beziehung einer solchen Stellung würdig und auch gewachsen sind. Ein Mann, der bereits solch unerquickliche Ereignisse in seinem Leben aufzuführen weiß, der wegen Beamtenbeleidigung, Misshandlung und Unfug wiederholt bestraft ist, der in der bekannten Sterbekassenangelegenheit der Bergleute daselbst eine so merkwürdige Rolle gespielt hat, kann von mir nicht zu einem solchen Posten angenommen werden. Es wundert mich sehr, dass die Mitglieder der Feuerwehr bei der Wahl diese Verhältnisse nicht ins Auge gefasst haben, sonst hätten sie unmöglich zu dieser Wahl gelangen können. Sie wollen dies den Leuten in ihnen geeigneter Weise mittheilen und sie ersuchen, eine andere Wahl zu treffen. Dem J.D. dürfen hiernach keinerlei Funktionen als Chef der Feuerwehr eingeräumt werden. Sie wollen dies dem D. auch in gelinder Form mitteilen und ihn zur Nichtannahme der Wahl bewegen. Ich ersuche ergebenst, um baldgefällige Mitteilung“.
Nach J. Hammes ist mit Sicherheit Johann Meyers, Mühlen- und Sägewerksbesitzer, zu nennen, wie aus einer Meldung vom 18. Februar 1902 an den Bürgermeister in Weiskirchen hervorgeht, die besagt, dass "die freiwillige Feuerwehr von Nunkirchen aus 35 bis 40 Mann (besteht). Vorstand: J. Meyers, Hauptmann, Peter Anz, Spritzenmeister, Nikolaus Öhm, Leutnant, Jakob Zimmer, Cassierer."
Nach diesem Zeitpunkt sind zum Jahre 1926 aus keiner der vorliegenden amtlichen Verlautbarung Namen von weiteren Wehrführern festzustellen. Erst die Gemeinderatssitzung vom 3. Dezember 1926 nennt wieder einen Brandmeister. Tagesordnungspunkt 2 beschäftigt sich mit der "Wahl eines Brandmeisters und Stellvertreters der Freiwilligen Feuerwehr Nunkirchen". Als Brandmeister wird Jakob Werding, als sein Stellvertreter Anton Faas genannt.
Nach einer überlieferten mündlichen Auskunft sollen in den 1920er und 1930er Jahren Johann Schneider und Peter Engstler als Wehrführer fungiert haben. Während des Zweiten Weltkrieges sind Matthias Müller (den viele noch als "Sattlermatz" kennen) und Josef Kleinbauer als Wehrführer genannt.
Nach dem Krieg führten die Nunkircher Wehr Peter Engel, Willi Kreuder (zweimal), Helmut Mentges und von 1976 bis 1994 Rudolf Valentin. Nach der Gebiets- und Verwaltungsreform von 1974 wurden die örtlichen Wehrführer zu "Löschbezirksführern". Nach 1994 fungierten in diesem Amt: Gerd Ternes, Hans-Peter Pitzer und von 2000 bis heute Uwe Valentin.
Fahrzeuge und Gerätschaften
Was wäre die Feuerwehr ohne fahrbare Untersätze? Ein Überblick über den Nunkircher Fuhrpark von anno dazumal und von heute.
Das genaue Datum der Anschaffung einer Spritze mit Handpumpe ist nicht belegt. Sicherlich hat aber das Beispiel der Saarbrücker Feuerwehr, die bereits durch Fürst Wilhelm Heinrich mit zwei Feuerspritzen ausgerüstet worden war, und die Anschaffung solcher Spritzen für das gesamte Saarterritorium auf Veranlassung des Fürsten am 12. September 1781, also vor 225 Jahren, dazu geführt, dass auch die Nunkircher Wehr mit Spritzen ausgerüstet wurde, obwohl Nunkirchen nicht zum Herrschaftsbereich der Saarbrücker Fürsten gehörte.
Die Aufstellung vom 2. Januar 1845 spricht schon von je einer fahrbaren Spritze in Nunkirchen und Konfeld. Auch in den folgenden Jahren wurde Nunkirchen als Standort eines Wagens bzw. einer großen Spritze genannt, die neben der in Weiskirchen-Konfeld stationierten großen Spritze für den Einsatz in den Ortschaften der Bürgermeisterei bestimmt war. In allen übrigen Orten der Bürgermeisterei standen kleine Feuerspritzen. Im Revisionsbericht vom Mai 1897 wird die Nunkircher große Feuerwehrspritze als "große kräftige Horst’sche Druckfeuerspritze von 130 Millimetern Cylinderweite" aufgeführt.
Im Zweiten Weltkrieg verfügte die Nunkircher Wehr über einen Kraftspritzenanhänger (TSA) mit einer DKW-Pumpe. Nach dem Krieg erhielt die Wehr ihr erstes Fahrzeug, einen LF8 Marke Hotchkis, der Ende der 60er Jahre durch einen zweiten LF8 Marke Mercedes ergänzt wurde.
Hohe Reparaturkosten zwangen schließlich zur Ausmusterung des Hotchkis. An seiner Stelle wurde das Krankentransportfahrzeug des DRK Nunkirchen als TSF Marke Borgward umgebaut und in Dienst gestellt. Es verfügte über eine eingeschobene TS sowie über die feuerwehrtechnische Beladung für ein TSF. Das Fahrzeug war "technisch gesehen" eher eine Rarität, zumal die Firma Borgward schon lange nicht mehr existierte.
Es war mit einem 6-zylinder Reihenbenzinmotor ausgestattet, konnte notfalls angekurbelt werden, was auch des Öfteren geschah und enorme Kräfte verlangte. Das TSD hatte einen zuschaltbaren Allradantrieb und als besonderes "Highlight" ein Faltdach aus Leder!
Damit war die Nunkircher Wehr in der seltenen Lage, bei schönem Wetter mit einem Cabriofeuerwehrfahrzeug zu fahren.Im Lauf der folgenden Jahre führten aber hohe Reparaturkosten zur Abschaffung des Borgward und der Anhängeleiter AL17! Stattdessen beschaffte die Stadt Wadern im Jahr 1990 ein Tanklöschfahrzeug TLF8/18 Marke Mercedes-Benz mit GFT-Aufbau beschafft.
Wenig später konnte die Wehr in Eigenregie und mit Genehmigung durch den damaligen Bürgermeister ein gebrauchtes LF16 der Marke Magirus-Deutz anschaffen. Der Ankauf des Fahrzeuges wurde durch den damaligen Bundestagsabgeordneten Hans-Werner Müller organisiert, und so konnte der Magirus aus dem Ruhrgebiet nach Nunkirchen gebracht werden. Mit dem LF16 wurden im Lauf der Zeit viele Einsätze gefahren wie zum Beispiel beim Hochwasser in Saarbrücken im Jahr 1993, wo sich die leistungsstarke Pumpe mehr als bewährte.
1999 schließlich wurde durch die Stadt ein modernes LF8/6 der Marke Mercedes mit Ziegler-Aufbau bestellt. Dieses Fahrzeug verfügt über einen durchzugstarken 150 PS Ecopower-Turbodieselmotor. An technischer Beladung sind zu erwähnen: Ein modernes Notstromaggregat, ein integrierter Lichtmast im Dachbereich, zwei Pressluftatmerhalterungen in der Mannschaftskabine, 600 Liter-Löschwassertank, großzügiger Stauraum auf dem Dach sowie die komplette Ausrüstung für eine Löschgruppe.
Wiederum aus Altersgründen wurden nun die beiden in die Jahre gekommenen Fahrzeuge LF8 und LF16 ausgemustert und im Gegenzug ein gebrauchter Gerätewagen mit Ladepritsche, Plane und Spriegel des THW angeschafft. In vielen Stunden wurde das Fahrzeug zum „Allroundauto“ umgebaut. So wurden in selbst entworfenen Schlauchboxen über 400 m B-Schlauch verstaut sowie Geräte für den Löscheinsatz, aber auch technisches Gerät sowie die komplette Warnbeschilderung für Einsätze auf der Straße! Daneben sind auch ein Greifzug mit Seiltrommel, eine Stockwinde sowie eine TS8/8 verlastet! Besondere Beachtung verdient jedoch die Beladung des TLF8/18. Mit einer Truppkabine ausgestattet ist das Fahrzeug relativ schnell besetzt und bereit zum Ausrücken.
Bedingt durch die Straßenführung und das hohe Verkehrsaufkommen wird der Löschbezirk Nunkirchen sehr häufig zu schweren Verkehrsunfällen, aber auch Fahrzeugbränden alarmiert. Somit verfügt das Tanklöschfahrzeug über eine im Jahre 2000 angeschaffte moderne Rettungsausrüstung, bestehend aus hydraulischer Schere, Spreitzer und Hydrozylinder, fest angekuppelt an 25 Meter langen Hochdruckschläuchen, die von einem motorgetriebenen Rettungsaggregat gesteuert werden. Außerdem wurde in Eigenregie ein Schaumschnellangriff installiert, des Weiteren die Ausrüstung mit Vetter-Hebekissen erweitert. Auch vier Pressluftatmer stehen zur Verfügung, ein Wasserringmonitor, sowie alle Gerätschaften für den Löschangriff und eine neue Rettungssäge, mit der man in der Lage ist, Materialien wie zum Beispiel Verbundglas oder Blech zu schneiden.
Vom Spritzenhaus zum Feuerwehrgerätehaus
Die Freiwilige Feuerwehr Nunkirchen hat ihren "Wohnsitz" mehrmals gewechselt.
Was interessant erscheint, ist die genaue Angabe über die Geräte- und Spritzenhäuser in Nunkirchen. Ein erster Hinweis darüber findet sich in einer Geräteübersicht vom 2. Januar 1845, in der die Rede ist von "einem neuen Spritzenhaus, auf Kosten der Bürgermeisterei Weierweiler erbaut, in welchem die Spritze und die Eimer aufbewahrt sind".
Leider ist nicht angegeben, wo sich dieses Spritzenhaus befand. Da die Mädchenschule im Oberdorf erst nach dem Kriege 1870/71 erbaut wurde, an die man dann ein neues Spritzenhaus anbaute, muss das erste Spritzenhaus entweder hier gestanden haben und beim Bau des Schulhauses abgerissen worden sein oder aber an einer anderen, bisher unbekannten Stelle, errichtet worden sein. Anfang der 1950er Jahre wurde der Anbau an die Mädchenschule aufgegeben und an seiner Stelle an der "Großen Brücke" über den Nunkircher Bach ein neues Gerätehaus erstellt, das bis 1978 seine Funktion erfüllte.
Ein neues modernes Gerätehaus wurde 1978 im zentral gelegenen Gelände am Rande des heutigen Marktplatzes gebaut. Es befindet sich ironischerweise dort, wo früher das Sägewerk Meyers eines der wohl markantesten Brennmaterialien überhaupt verarbeitete: nämlich Holz. Der große Nachteil an diesem Gerätehaus war bis ins Jahr 2002 das Platzangebot. So mussten sich die Feuerwehrkameraden hinter und neben den Fahrzeugen ankleiden, was nicht nur zum gesundheitsschädlichen Einatmen der Auspuffgase führte, sondern auch zu gefährlichen Situationen im direkten Fahrzeugbereich. Daraufhin wurde beschlossen, die Situation zu entschärfen und somit die Sicherheit zu erhöhen!
Finanziert durch eine Spende der Innenministerin Annegret Kramp-Karrenbauer von 12500 Euro und den Verkauf des alten Gerätehauses an der Brücke nebst Gelände, wodurch die Stadt Wadern noch einmal 10000 Euro beisteuerte, konnte endlich ein Anbau mit einem modernen beheizten Umkleideraum, einer geräumigen Werkstatt, großem Stauraum unter dem Dach sowie einem Vorratslager für Streusalz im Außenbereich errichtet werden. Auch an einer modernen Küche mangelt es nicht. Außerdem wurde in Eigenbau ein Funktisch errichtet, von dem aus bei größeren Ereignissen der Funkverkehr im 2-Meter und 4-Meter-Band koordiniert wird.
Einsätze früher und heute
Wurden früher hauptsächlich Brände gelöscht, hat sich das Einsatzspektrum der Feuerwehr nachhaltig verändert.
Größere Brand- und Katastropheneinsätze sind seit Bestehen der freiwilligen Feuerwehr im Jahr 1881 zu verzeichnen. Die Chronik berichtet:
„Am 16. November 1918, des nachmittags um drei Uhr, explodierte auf dem Markt ein Benzinauto.
Da war ein schrecklich schauerliches Bild. Zwei Nachbarshäuser, die Wohnungen der Familien Dewes und Emmrich, wurden ein Raub der Flammen. Menschenleben waren nicht zu beklagen. Einige mutige Soldaten, sie waren auf dem Rückmarsch aus dem Felde, brachten unter Nichtachtung ihres Lebens andere Benzinautos vom Markte fort. Wären diese auch noch entzündet, so hätte das ganze Dorf im Feuer gestanden“.
Traten hier noch Soldaten beim Katastropheneinsatz in Aktion, wurde bei folgenden Einsätzen die Feuerwehr tätig. Eine besondere Begebenheit, von der ein betroffener Feuerwehrmann dieser Tage selbst erzählte, soll die Verhältnisse dieser Zeit, als die französische Besatzungsmacht das Sagen hatte, klar machen:
„Bäckermeister Albert Spang, Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Nunkirchen, konnte am Einsatz beim Holo-Brand 1947 nicht teilnehmen! Der Backofen war frisch beschickt worden und durfte nicht allein gelassen werden. Die französische Behörde, sprich der Kommandant in Wadern, zeigte kein Verständnis für diesen Umstand. Bäckermeister Spang musste für drei Tage in den "Bulles" nach Wadern“.
Traurige Erinnerungen bringt auch der Brand in der Feldscheune Meiers in Münchweiler 1944, als durch Kinderleichtsinn das Stroh in Brand gesteckt wurde. Ein Kind fand dabei den Tod. Auch Brände in den letzten Kriegsmonaten, durch Brandbomben verursacht, hatten Opfer im Oberdorf zur Folge.
Im Lauf der vielen Jahrzehnte hat sich das Einsatzspektrum stark verändert. Nicht nur die Anzahl der Einsätze ist stark gestiegen, sondern auch die Art der Schadenereignisse hat sich stark gewandelt. Bis in die 1970er Jahre wurde die Wehr überwiegend bei größeren Bränden gefordert. Beispiel hierfür ist der Großbrand der Nunkircher Stuhlfabrik 1939, aber auch ein Großeinsatz im Kriegsjahr 1940 auf dem Gelände der damaligen "Holo", der heutigen "Homanit". Des Weiteren rückte die Nunkircher Wehr 1958 und 1959 sowie 1979 zu größeren Bränden im Saargummiwerk Büschfeld aus.
Im Frühjahr 1963 brannte das Holzlager der Firma Wollscheid und 1974 das Fabrikgelände der Firma Jarschewski in Nunkirchen nieder.
Aber auch in den 1980er und 1990er Jahren hatten die Wehrmänner einiges zu bewerkstelligen. Im Sommer 1983 brannte das landwirtschaftliche Anwesen des Feuerwehrkameraden Reinhold Fontaine in Münchweiler. Durch den gezielten und raschen Einsatz der Wehren konnte das Wohnhaus gerettet und das Vieh in Sicherheit gebracht werden.
Am 11. Juni 1988 wurden die Wehren der gesamten Stadt Wadern nach Nunkirchen beordert. Nach sinnflutartigen Wolkenbrüchen hieß es im südlichen Teil Nunkirchens "Land unter". Ganze Straßenzüge wie zum Beispiel die Klosterstraße und der Newerweg wurden unterspült, teilweise die Asphaltdecke weggerissen. Etliche Bürger hatten bis zu drei Metern Wasser in den Kellerräumen zu vermelden, anderen rutschte eine Schlammlawine durch das gesamte Haus.
1990 sorgten die Frühjahrsorkane "Vivian" und "Wiebke" dafür, dass die Feuerwehren tagelang nicht zur Ruhe kamen. So machte sich ein Rettungstrupp mit fünf Kameraden des Löschbezirks Nunkirchen in der Dunkelheit während des Sturms zu Fuß auf den Weg durch den Lückner, um eine dort angeblich von einem Baum begrabene Autofahrerin zu retten. An der angegebenen Stelle stellte sich das Ganze jedoch als ein makabrer Scherz heraus.
Nimmt man die Einsätze der letzten zehn bis 15 Jahre unter die Lupe, so wird deutlich, dass die technische Hilfeleistung immer mehr in den Vordergrund rückt. Am 24. Dezember 1989 musste die Wehr während der Christmette zu einem schweren Verkehrsunfall mit zwei PKW ausrücken. Eine Woche später, in der Silvesternacht gegen 1.00 Uhr, wurden die privaten Partys und Feiern der Feuerwehrmänner unterbrochen, weil das Dach des Gasthauses "Hoff-Spang" in Flammen stand. Nur sechs Tage später brannte ein Wohnhaus in der Oberdorfstraße aus. Hierbei wurde unter schwerem Atemschutz nach drei Kindern gesucht, die, wie sich anschließend herausstellen sollte, glücklicherweise nicht im Haus waren.
Am 14. April 1991 forderte die Polizei die Nunkircher Wehr im Rahmen der Amtshilfe an, um eine Wasserleiche aus dem Nunkircher Bach zu bergen.
Zur Firma Reinguss in Nunkirchen musste man ausrücken, weil dort beim Befüllen der Heizöltanks zirka 10000 Liter Heizöl ausgelaufen waren.
Allein in der Zeit vom 3. bis 28. August 1992 wurde der Löschbezirk Nunkirchen acht mal alarmiert.
Am 22. Dezember 1993 fuhr die Freiwillige Feuerwehr Nunkirchen im Verband mit anderen Löschbezirken nach Saarbrücken, um der dortigen Hochwasserkatastrophe Einhalt zu gebieten. Dieser Einsatz zeigte mehr als deutlich, dass Wasser manchmal schlimmer als Feuer sein kann.
Man erkennt eine gewisse Vielfalt der Einsatzursachen, die sich im Laufe der letzten Jahre immer deutlicher abzeichnet. So rückte die Nunkircher Wehr am 8. Dezember 2000 unterstützend zu einem Gefahrgutunfall im Lückner aus. Ein LKW-Hängerzug mit 18000 Liter Heizöl an Bord war von der Straße abgekommen und fiel auf die Seite.
Am 25. März 2002 brannte es in einem Rohrleitungssystem der Firma Homanit, was einen aufwendigen Atemschutzeinsatz erforderte. Im November des selben Jahres musste ein zwischen einer Holzbrücke eingeklemmtes Pferd befreit werden. Im März 2003 kam es in Münchweiler zum Brand von zirka 500, am Waldrand gelagerten, Altreifen mit einer gigantischen Rauchentwicklung. Der Brand wurde mit Schaum gelöscht.
Abschließend seien noch ein paar Einsätze der letzten Monate erwähnt: Am 19. November 2005 brannten die Fahrzeughalle und ein angebauter Wohntrakt eines Nunkircher Taxiunternehmens nieder, das eigentliche Wohnhaus wurde mit vereinten Kräften der Löschbezirke Nunkirchen, Wadern, Büschfeld und Noswendel gerettet.
Auch das Jubiläumsjahr 2006 war bisher in jeder Hinsicht arbeitsintensiv. Anfang März brannte das erste Obergeschoss in einem Nunkircher Wohnhaus aus, ein Übergreifen auf die angebauten Nachbarhäuser konnte verhindert werden, und am 30 März rückte der Löschbezirk auf die L156 aus, um bei einem schweren Verkehrsunfall Menschenleben zu retten.
Die Aufgaben der Feuerwehr mögen im Laufe ihrer Geschichte vielfältiger geworden sein, eines blieb jedoch immer gleich: der Grundsatz, Menschen in Notsituationen zu helfen. Sei es bei Feuer, bei Wasserkatastrophen oder in den verschiedensten Lagen, die der Alltag und oft auch der Zufall hervorbringen. Die Feuerwehr ist da. Zu jeder Zeit und überall.